Sohyun Park gegen Christina Díaz Adrover: Willensstark und ohne Zweifel

Sohyun Park vs Christina Díaz Adrover
Endstand: 6:0 / 6:4

Hartplatz- gegen Sandplatz-Spezialistin hieß es im dritten Viertelfinale am Freitag. Es lag also auf der Hand, welche Spielerin gewinnen wird. Natürlich Christina Díaz Adrover, die auf Sand aufgewachsen ist und alle ihre bisherigen ITF-Erfolge auf Sand feiern durfte.

Doch gegenüber stand ihr die Südkoreanerin Sohyun Park, an Nummer 1 im Turner gesetzt und die nach ihrer weiten Anreise nicht mit leeren Händen nach Hause gehen möchte.

Diesen Willen unterstrich Sohyun Park in der Anfangsphase des Matches. Mit vollem Einsatz arbeitete sie sich in den Platz hinein. Ihre Körpersprache kannte nur den Weg nach vorne. Das zahlte sich mit langen, druckvollen Schlägen und einem 6:0 aus.

Die Spanierin kam nicht ins Spiel, wartete vergebens auf Fehler der Kontrahentin und musste in der Satzpause eine Behandlungspause einfordern. Die Adduktoren seien zu schwach, hieß es im Anschluss des Matches von Physiotherapeut Martin Bremer, da müsse sie körperlich noch zulegen.

Es deutete nichts auf ein Comeback hin. Sohyun Park wirkte mental wie eine Wand, die alles zurückprallen ließ, keine Angriffspunkte bot.

So begann der zweite Satz wie der erste: 3:0. Es gab Diskussionen um Ballabdrücke, die Christina Díaz Adrover mit einem lauten „Mama Mia“ verzweifeln ließ. Das Spiel veränderte sich von dort an allerdings. Die Ballwechsel wurden länger, mit einer zunehmenden Zahl an Mondbällen – und siehe da, das erste Spiel ging an die widerstandsfähige Spanierin. Sie erlebte in dieser Phase des Spiels ein Hoch. Die Grundschläge wurden länger und verhalfen ihr zu einigen Winnern. Sohyun Park fing an, eigene Fehler zu machen und konnte nicht mehr an die hervorragende Leistung des ersten Satzes anknüpfen.

Mit zwei hintereinander folgenden Breaks stand es dann 4:3 für die Südkoreanerin. Das Publikum hegte inzwischen Sympathien für Christina Díaz Adrover und feuerte sie mit lauten „Vamos!“ Rufen an. Dennoch unterliefen ihr zwei Doppelfehler und sie verlor wieder ihr Aufschlagspiel. Auf der anderen Seite brachte der Aufschlag jedoch auch keine Vorteile mehr und so hieß es 5:4 für Sohyun Park.

Es lag quasi auf der Hand, wer das nächste Spiel machen sollte. So sah es bei zwei Matchbällen dann auch aus. Christina Díaz Adrover schenkte den Zuschauern zwar darauf einen Ballwechsel der Extraklasse und musste zum ersten Mal selbst lachen. Der zweite Matchball aber war genau so spektakulär und ging verdient an Sohyun Park, die so ihren Halbfinaleinzug perfekt machte.

Wenn sie dort an die Leistung des ersten Satzes anknüpfen kann und mental weiter stark bleibt, ist ihr der Titel in Bessungen durchaus zuzutrauen.

(frei)

Sohyun Park (KOR)

Christina Díaz Adrover (ESP)