Das Turnier

Das Turnier mit insgesamt 25.000 $ Preisgeld findet statt vom
17. – 23. Juli 2023

$25.000 ist vor allem für den Veranstalter eine hohe Summe, denn um ein solches Turnier durchzuführen, muss etwa der zwei- bis dreifache Betrag aufgebracht werden (bei uns wird in Euro ausgezahlt, festgesetzt ist eine Summe von 22.500  Euro).

Aber aus Sicht der Teilnehmerinnen schrumpft diese Summe doch gewaltig, denn alle Spielerinnen erhalten davon einen Anteil – wenn auch in unterschiedlicher Höhe.

So wird die Summe im Einzel durch 32 Teilnehmerinnen des Hauptfeldes und – bei kompletter Besetzung – auch noch durch max. 24 Spielerinnen der Qualifikation geteilt; dazu kommen die 16 Paarungen des Doppelfeldes.

Zunächst gehen von der gesamten Preisgeld-Summe noch 2 % ab (hier: 500 Dollar) für “Primary Healthcare Programme – PHCP”.

Welche Preisgelder in Dollar sich ergeben und wieviele Punkte es für die WTA-Computer-Rangliste gibt, findet man unter dem Link Preisgelder.

Tennis International als Sprungbrett in die große, weite Tenniswelt

Viele Porträts erfolgreicher Tennisspielerinnen pflastern den Weg zur hochgelobten Paella des Clubwirts Ramon Puñal. Denn wer an die Pfanne will, muss an der eindrucksvollen Bildergalerie vorbei, die TCB-Vereinschronist Dieter Klussmeier im Treppenaufgang zum Ramons Restaurant angebracht hat:

Große Namen sind da wiederzuentdecken: Lokalmatadorin Andrea Petkovic zum Beispiel oder die ganz junge Steffi Graf aus Heidelberg. Anke Huber, Jelena Dokic, Laura Siegemund – sie alle waren in Bessungen schon am Netz, was den Autor dieser Zeilen vor einigen Jahren in einem Gespräch mit Medienvertretern zu dem Satz verleiten ließ: „Wer in Bessungen aufschlägt, wird was“. Das mag nicht für alle Spielerinnen gelten – doch für manche schon. Denn oft genug kommt es vor, dass sich bei Turnierübertragungen im Fernsehen häufig die Frage stellt: „War die nicht auch mal bei uns?“ Oft genug war „die“ es dann tatsächlich, wie Google verrät – oder eben Dieter Klussmeiers Bilderwand beim nächsten Restaurantbesuch.

Jüngst sind es Namen wie Laura Siegemund, Nastasia Schunk, Jule Niemeier oder Tamara Korpatsch, die ihren Weg von Bessungen aus gegangen sind – oder die Tunesierin Ons Jabeur, die 2015 den Turnierausrichtern ungewöhnlich viele tunesische Tennisfans auf den Zuschauerrängen bescheren sollte, die das Erstrundenaus ihrer Landsfrau begleiteten. Heute, sieben Jahre später, ist Jabeur Ende Juni 2022 die Nummer zwei der Welt.

Und auch sonst bietet in diesen Tagen ein Blick auf die aktuelle WTA-Rangliste in Bessungen bestens bekannte Namen: So sind dort Mitte Juni die Niederländerin Arantxa Rus (in Bessungen am Start 2016 und inzwischen 87. der Welt), die Finalistin aus dem Vor-Corona-Turnier 2019, die Dänin Clara Tauson (damals 383. der Welt, inzwischen auf Rang 53) geführt. Oder die Tschechin Karolina Pliskova, die 2011 in Bessungen aufschlug und heute als Nummer 7 der Weltrangliste geführt wird. Diese Namen bestätigen die These: „Wer in Bessungen aufschlägt, wird was“ – oder kann es (auch) von Bessungen aus weit bringen in der (Tennis-)Welt.

Frank Horneff / 2022

Die Geschichte des Turniers

Die Idee wurde 1977 geboren. Walter Stöcker, Fred Vinnen, Herbert Hupfer und andere luden anlässlich des Heinerfestes Spielerinnen und Spieler aus der Region zum 1. Heinerfest-Turnier bei der TGB 1865 Darmstadt ein.

Der überraschend große Erfolg bei Aktiven und Zuschauern war Motivation genug, weiter zu machen. Schon das 3. Turnier 1979 hat man in die deutsche Turnierserie integriert, um diesen Termin zu schützen und Spielerinnen und Spieler aus ganz Deutschland nach Darmstadt zu locken. Damit stiegen allerdings auch die Kosten. So wurden bei den Damen 3.500 DM und bei den Herren 5.000 DM ausgeschüttet. Schon damals durften wir uns bei zahlreichen Regionalsponsoren und auch beim HTV bedanken, die diese Aufwertung möglich gemacht haben. Und es ging weiter aufwärts. 1981 konnten wir die Damen weiter aufwerten (7.000 DM Preisgeld), 1982 wurden wir erstmals international im European Ladies Circuit und hatten das Vergnügen, die 13-jährige Steffi Graf zu erleben. Wer konnte ahnen, wohin ihr Weg führen sollte?

Die entscheidende Änderung aber war 1986. Wir erhielten das Angebot, ein Weltranglistenturnier zu werden mit einem Preisgeld von 10.000Dollar. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge mussten wir uns leider von den Herren verabschieden, um das Damenturnier finanziell zu schaffen. Das Ergebnis seht Ihr heute. Getragen von unseren Sponsoren, dem HTV und Zuschauern konnten wir schließlich 1989 die heutige Größenordnung erreichen. Eine weitere Veränderung war 1987 die Einrichtung der “Bessunger Freßgass“, der heutigen Festwiese, mit selbstgebauten Hütten und der Bewirtung durch viele Mitglieder. Neben dem tollen Sport wurde die Festwiese mit verschiedenen Abendveranstaltungen zu einer weiteren Attraktion. Die schönste Belohnung war die steigende Zuschauerzahl, die bis heute unser Turnier, das seit Jahren auch die internationale Hessische Damenmeisterin kürt, zu einem traditionsreichen gesellschaftlichen Ereignis macht.

Ein „Meilenstein“ war sicher auch der Wechsel in der Organisation im Jahr 2003, als ich die Verantwortung an Jürgen Raddatz abgegeben habe, wobei es sehr wichtig und beruhigend war, dass das Organisationsteam mit seiner langen Erfahrung dabei geblieben ist. Ein weiterer Höhepunkt war sicher auch die Prämierung unseres Turniers durch den DTB als bestes internationales Turnier 2006, auch von offizieller Seite eine Anerkennung unserer guten Arbeit.

Ein wichtiges Jahr war dann 2015. Erneut gab es einen Wechsel in der Verantwortung. Roland Ohnacker übernahm die Regie von Jürgen Raddatz und brachte viele junge Mitglieder in das Organisationsteam. Hier gebührt allen Beteiligten ein Riesenlob, dass der Übergang so reibungslos und in großer Harmonie gelingen konnte. Das war die Voraussetzung, dass wir in diesem Jahr zum 40. Mal Mittelpunkt der hessischen Tennisfamilie sind.

Dieses Jubiläum wird sicher etwas Besonderes. Gibt es doch viele tolle Ideen, um unser TENNIS INTERNATIONAL noch interessanter zu machen. Lassen Sie sich überraschen!

An dieser Stelle sei aber nochmal betont, dass der Erfolg unseres Turnieres viele Väter und Mütter hat. An erster Stelle möchte ich unsere Sponsoren und den HTV nennen, die uns zum Teil seit vielen Jahren die Treue halten und eine solche Veranstaltung erst ermöglichen. Diese Treue verdanken wir im Grunde uns selbst. Unser Konzept, neben hervorragendem Tennissport auch noch gute Unterhaltung anzubieten, hat sich besonders deshalb bewährt, weil alle Dienstleistungen von unseren vielen Mitgliedern ehrenamtlich und mit Freude angeboten werden. Wie bei einem Familienfest. Genau deshalb halten uns die Zuschauer in so großer Zahl die Treue.

An vorderster Stelle steht unser Organisationsteam, das über das Jahr hinweg Arbeiten leistet, die niemand erahnt, der nicht dabei ist. Dieses Team – die Namen kennen wir alle – ist im Kern seit 20 Jahren und mehr zusammen, es ist tatsächlich mit den Aufgaben gewachsen. Der „Chef“ konnte wechseln (2003), die Mannschaft blieb und das Turnier lebt. 2015 wechselt der „Chef“ und die Mannschaft wird jünger und das Turnier lebt. Es ist über die Jahre zu einem gesellschaftlichen Treffpunkt der südhessischen Tenniswelt geworden. Hoffentlich auch in Zukunft!

Schließlich möchte ich noch einmal ganz besonders an den Mentor unseres Turniers von Beginn an erinnern. Dr. Rainer Esselborn war bis zu seinem Tod eine der tragenden Säulen. Er ist sicher allen noch in Erinnerung, wie er mit seiner besonderen Art etwa die Siegerehrungen geprägt hat. Bewusst habe ich auf weitere Namen verzichtet. Es wären zu viele und ich könnte jemanden vergessen.

Hoffen wir, dass unser Tennis International noch lange Bestandteil des sportlichen Angebots unseres TCB bleibt.

Ist es doch ein Aushängeschild für den Verein und von Bedeutung für den Tennissport nicht nur in Darmstadt.

Reiner Funke

1. Turnierdirektor / heute beratend dabei
Text aus 2016