Große Emotionen im Doppel Labrana/Pereira vs Maklakova/Martynov: Drama, Diskussionen und ein Hauch Skandal in Darmstadt
Fernanda Labrana/Rebeca Pereira vs Ekaterina Maklakova/Diana Martynov
Endstand: 6:7 / 6:2 / 11:9
Wenn man an das Doppel-Halbfinale am Freitag in Darmstadt zwischen Fernanda Labrana/Rebeca Pereira und EkaterinaMaklakova/Diana Martynov zurückdenkt, wird man sich vor allem an die hitzigen Auseinandersetzungen mit demSchiedsrichter erinnern. Ekaterina Maklakova geriet gegen Ende des zweiten Satzes in eine heftige Diskussion darüber,ob sie ein russisches Schimpfwort verwendet habe oder nicht. „Njet,“ beharrte sie, und das sei auch das Wort gewesen.Trotz ihrer Beteuerungen und der Befragung des Supervisors kassierte das russisch-französische Doppel einen Strafpunkt.
Doch die Kontroversen mit dem Schiedsrichter waren damit noch lange nicht beendet. Im entscheidenden Match-Tiebreakentbrannte erneut ein Streit, als Fernanda Labrana und Rebeca Pereira in der kritischen Phase des Spiels einenvermeintlichen Ausball reklamierten. Eine Spielerin setzte das Spiel fort, während die andere protestierte. Wiederflammten Diskussionen auf. „Wir haben euch eine Show geboten,“ kommentierten die beiden Südamerikanerinnenschließlich, als sie den Platz verließen – und das Match-Tiebreak mit 11:9 für sich entschieden hatten.
Bei all den Diskussionen geriet fast in Vergessenheit, dass sich ein klassisches Drei-Satz-Drama entwickelte: Maklakovaund Martynov starteten stark und gewannen den ersten Satz nach hartem Kampf im Tiebreak mit 7:6. Das russisch-usbekische Duo beeindruckte mit präzisem Aufschlagspiel und konsequenter Netzarbeit. Im zweiten Durchgang jedochdrehten Labrana und Pereira auf und dominierten mit aggressiven Returns und variablem Netzspiel – der klare 6:2-Satzgewinn glich die Partie aus und zwang die Entscheidung in den Match-Tiebreak.
Der verkürzte Entscheidungssatz wurde nicht nur wegen der Schiedsrichterdiskussionen zum Nervenspiel. Hier konntendie Südamerikanerinnen ihre Erfahrung ausspielen. Trotz des verlorenen ersten Satzes bewiesen Labrana und Pereira imentscheidenden Moment die besseren Nerven und sicherten sich mit 11:9 den Einzug ins Finale. Entscheidend warletztendlich die überlegene Kommunikation und mentale Stärke des chilenisch-brasilianischen Duos in den kritischenPhasen.
Neben den Schiedsrichterdiskussionen gab es für die Zuschauerinnen und Zuschauer noch einen weiteren Lerneffekt. Siewurden mit der neuen No-Ad-Regel vertraut gemacht, die ab dieser Saison bei einem Spielstand von 40:40 (Einstand)nicht mehr klassisch mit Vorteil gespielt wird. Stattdessen entscheidet der nächste Punkt das Spiel, wobei dasrückschlagende Doppel wählen darf, von welcher Seite der Aufschlag angenommen wird, während die Spielerpositionenunverändert bleiben.
Ein faszinierendes Spiel, das jedoch bedauerlicherweise von den Schiedsrichterdiskussionen überschattet wurde.
(ps)























