Gina Feistel kämpft sich zurück aufs Tennisparkett – Josy Daems gewinnt das Match

Josy Daems gegen Gina Feistel
Endstand: 6:3 / 6:3

„Die will Vorhand spielen“, so der Coach von Josy Daems zu seinem Schützling und er brachte es damit auf den Punkt. Lokalmatadorin Gina Feistel, auf Platz 605 der Weltrangliste geführt, hat nach ihrer langen Verletzung noch nicht wieder das Vertrauen in die eigene linke Körperhälfte und damit ihre Rückhand gewonnen. Nach einer Handverletzung im November 2024 trat sie jetzt in ihrer Heimat beim TCB erstmals wieder in einem Turnier auf dem Merck Center Court an.

Es ist nicht zu vermessen zu sagen, dass die deutsch-polnische Tennisspielerin, die für Polen antritt, ein Heimspiel auf „ihren“ Plätzen „Hinter der Rennbahn“ hatte, dort, wo ihre Mutter als Trainerin tätig war. „Sie hatte eine Chance“, meinte Magda Feistel, geborene Magdalena Mróz, Mutter und ehemalige Spitzenspielerin. Noch konnte sie diese nicht nutzen.

Wie so oft im Tennis gab es einige entscheidende Punkte. Daems startete mit einem Break und ging 2:0 in Führung, doch Gina Feistel kam zurück und ging sogar mit 2:3 in Führung. Doch dann holte die 19 Jahre alte Nordhornerin Daems in einer konsequenten Phase vier Punkte in Folge und entschied den ersten Satz mit 6:3 für sich.

Während des Spiels wurde schnell ein Muster erkennbar, das Daems und ihr Coach ebenso schnell erkannten. Die Rückhand der 22 Jahre alten Gina Feistel war oft zu drucklos und zu kurz. Dies gab Daems, die derzeit Rang 659 der Weltrangliste belegt, immer wieder Chancen, anzugreifen und zu punkten. Kamen Slice- und Topspin-Rückhand länger, sah es besser für die deutsch-polnische Tennisspielerin aus. Auffällig auch, wie oft sie die Rückhand zu umlaufen suchte, was der Gegnerin immer wieder das Feld und entsprechende Chancen eröffnete.

Der zweite Satz begann vielversprechend für Gina Feistel. Sie ging mit einem Break und mit eigenem Aufschlag mit 0:2 in Führung. Hoffnung kam auf und der kommende Punkt war hart umkämpft. Es gab Break-Chancen für Gina Feistel, doch die Linkshänderin Josy Daems setzte sich durch und verkürzte zum 1:2. Dies war der entscheidende Wendepunkt im zweiten Satz. Feistel hätte in das Spiel zurückkommen können, doch nun zog Daems konsequent davon. Es folgte ein Break zum 2:2, ein hart umkämpfter Ausgleich zum 3:2. Daems punktete fünfmal hintereinander bis zum 5:2, bevor Gina noch zum 5:3 verkürzte. Bei eigenem Aufschlag beendete Josy Daems dann den Satz und gewann erneut mit 6:3.

Josy Daems zeigte in Darmstadt ein solide Leistung. Immer dann, wenn sie druckvoll das Spiel selbst gestaltete, war sie erfolgreich. Natürlich spielte ihr die momentane Unsicherheit von Gina Feistel in die Hände, was aber die Leistung der Nordhornerin nicht schmälern soll. Die 19-Jährige wird sich nun in der nächsten Runde gegen eine Gegnerin beweisen müssen, die nicht gerade aus einer Verletzung zurückkommt. Wir wünschen ihr viel Glück-

Gina Feistel drücken wir – da sind wir als Darmstädter mal parteiisch – die Daumen, dass sie vor allem gesund bleibt und in einen Spielfluss kommt, in dem sie wieder volles Vertrauen in den eigenen Körper gewinnt. Trotz einiger leichter Fehler haben wir eine starke Vorhand und einen soliden Aufschlag gesehen. Alles Gute, liebe Gina.

(ps)

Josy Daems (GER)

Gina Feistel (POL)